ÜBER UNS


Auf unserem Weg in der Mopszucht haben wir in den vergangenen zwei Jahrzehnten unsere Erfahrungen gesammelt, wie Steine am Wegesrand. Daraus haben wir unsere Straße gebaut, auf der wir nun mit sicherem Schritt immer weiter voran schreiten wollen.

Deshalb haben wir uns entschieden nach fast 20 Jahren den Deutschen Mopsclub zu verlassen und nunmehr unsere Zucht im Club für den Mops e.V. weiter zu führen. Der CfdM e.V. ist ordentliches Mitglied in der FCI und im VDH.

Absolute Priorität hat die bestmögliche Gesundheit und Lebensqualität unserer Möpse, deshalb haben wir uns schon vor einigen Jahren dazu entschlossen medizinische Untersuchungen unserer Zuchthunde durchführen zu lassen, die über die geforderten Untersuchungen der Zuchtvorschriften zur Zuchtzulassungen hinaus gehen. Ausstellungen haben für uns keinen übergeordneten Stellenwert, wir haben uns aus der Welt des aufgesezten Glamour und der Eitelkeiten zurückgezogen, denn ein Pokal und das Urteil eines Richters sagt nichts über die wahre Qualität des Hundes, die uns so wichtig ist. Ein Richter hat nur einen Augenblick Zeit, um das zu erfassen was er in die Beurteilung schreibt.... und das ist wahrlich zu wenig für uns.

Wir haben uns immer nur für die besten Möpse entschieden in der Zucht einzusetzen, so konnten wir über die vielen Jahren hinweg unseren Typ von Mops formen.

Und es geht weiter, denn Stillstand bringt keine Veränderung. Begeistert haben wir die Vorstellung des Projekt Mops 2.0 des CfdM e.V. verfolgt. In Zukunft werden einige unserer Zuchthunde in dieses Projekt einfliesen, andere werden den klassischen Zuchtweg weiter begleiten. In 5 Jahren werden wir Resumee ziehen, ob und wie sich die Veränderung ausgewirkt hat. (Update10/19)

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Erfahrungen in der Aufzucht sind sehr individuell, denn jedes Lebewesen ist einzigartig. 
Wir bewundern diese Einzigartigkeit und behandeln jedes Leben mit großer Ehrfurcht.

Unsere Sorgfalt für ein Neugeborenes beginnt schon mit der Auswahl der Elterntiere. Gesund, belastbar und in einer dauerhaft guten Kondition müssen sie sein. Beste Pflege, körperlich und geistig, sind das A und O eines rundum gut versorgten Elternteils und das an jedem Tag im Jahr und nicht nur zur Zeit in der Zucht.

Wir wählen unsere Zuchthunde nach bestimmten Kriterien aus und nehmen einen Hund nicht in die Zucht, nur weil er eben da ist. Wir verpaaren die Hunde immer mit der Absicht die Rasse zu verbessern und nehmen dafür auch unangenehme Entscheidungen in Kauf, wenn ein Hund vielleicht nicht unseren Anforderungen gerecht wird und aus der Zucht muss. Unseren Blick richteten wir von Anfang an über den Tellerrand hinweg, und bekamen wirklich hervorragende Möpse für unsere Zucht.

Ausstellungen dienten nicht unserer Eitelkeit, sondern waren stets ein Spiegel unserer täglichen Sorgfalt und züchterischen Bemühungen. Wenn einer unserer Hunde eine sehr gute Bewertung oder sogar den ersten Platz vom Richter erhielt, dann zeigte das auch die hervorragende Kondition an diesem Tag.


Die Welpenaufzucht

Welpen werden im Schlafzimmer geboren, dort hat die Mutter die nötige Ruhe in den ersten 4 Wochen, um sich ausschließlich um ihre Babys zu kümmern. Mit ca. 4 Wochen zieht die Kinderschar zusammen mit der Mama ins Wohnzimmer um. Dort erleben sie erste Kontakte zu den anderen Hunden, werden dem milden Stress von Hundegebell, Fernsehgeräuschen, Staubsauger, Türklingel, usw. und menschlichen Besuchern ausgesetzt

Je nach Witterung beginnen die ersten Ausflüge ins Freie. Die Umwelt erkunden, Gras fressen und Holzstöckchen zerkauen. Im Dreck buddeln oder einfach nur in der Sonne dösen. Das alles stimuliert die Sinne und das Immunsystem.

Ab der 11. Lebenswoche ziehen unsere Welpen dann aus. Vorbereitet auf das Leben und die große weite Welt. Entwurmen und Impfen sind bei uns eine Selbstverständlichkeit, sowohl die Welpen als auch die Mutterhündin werden in dieser gesundheitlichen Prophylaxe eingebunden.

Der implantierte Microchip bestätigt und garantiert die Identität und Herkunft des Welpen.

Die Ahnentafel wird durch unseren Zuchtverein, den Club für den Mops e.V. ausgestellt und bürgt für die Zugehörigkeit im VDH (Verband des Deutschen Hundewesen) und der FCI (Federation Cynologie International).

Bewusst haben wir uns für eine offene, kontrollierte Art der Zucht entschieden, um Ihnen eine gewisse Garantie für die Qualität der Welpen zu gewährleisten. Unsere Zuchstätte wurde durch den Sachkundenachweis und die Begutachtung des ansässigen Amtsveterenäres genehmigt nach §11 des Tierschutzgesetzes. Wir orientieren uns an der Zuchtordnung des Club für den Mops e.V., dessen Credo “Gesundheit und Fortschritt in der Mopszucht"  lautet. Das Wohl und der Schutz der Mutterhündin ist ebenso wichtig, wie das der Welpen. 

Frühestens mit 18 Monaten darf eine Hündin Welpen gebären. Höchstens 5 Würfe im Leben bis zum vollenendeten 8. Lebensjahr darf eine Hündin  austragen, wobei wir meistens nach 3 bis maximal 4 Würfen die Hündin in den wohlverdienten Ruhestand schicken.  Nach Kaiserschnittgeburten oder Würfen mit mehr als 6 Welpen wird der Mutter eine längere Pause eingeräumt. Unsere Rüden wurden und werden nur limitiert in der Zucht eingesetzt, um den Genpool qualitativ, und nicht quantitativ, aufzuwerten.

 

Wenn Sie bis zu diesem Punkt gelesen haben, dann haben Sie festgestellt, dass wir eine ganz konkrete Vorstellung von unserer Zucht haben und auch hohe Anforderungen an uns selber stellen. Die gleichen Voraussetzungen wünschen wir uns auch bei den Züchtern, von denen wir einen Welpen kaufen würden und mit denen wir uns verbunden fühlen. Die Zeit und die Erfahrung haben uns gelehrt, nicht mit weniger zufrieden zu sein.
 
Sind Sie es auch nicht, seien Sie kritisch, mit offenen Augen und offenen Ohren, Ihrem Mops zuliebe.

Gedanken zur Mopszucht

Freud und Leid - Pleasure `n Pain - liegen sehr nah beieinander wenn man Möpse züchtet.

Himmelhochjauchzend - wenn die geplante Verpaarung Früchte trägt, die Geburt reibungslos verläuft, die Welpen sich prächtig entwickeln und die Mutter fürsorglich ist, sich die besten Mopseltern auf Welt für die Kleinen einfinden, wenn man auf Ausstellungen erfolgreich ist und die Nachzuchten alle Erwartungen erfüllen.
Zutodebetrübt - wenn die Verpaarung leer bleibt, die Geburt im nervenaufreibenden Desaster endet, die Welpen jammern und Sorgen bereiten oder die Mutter sich derer nicht annimmt, die Mopseltern ungerecht werden, auf Ausstellungen der Erfolg ausbleibt und die Nachzuchten nicht den hoch gesetzten Erwartungen genügen.
Als Züchter stehen wir nicht immer auf der Sonnenseite, nur zeigen wir es selten, vielleicht zu selten, damit Außenstehende einmal einen Blick auf unsere Schattenseite werfen könnten. Wenn unser Kopf ausgefüllt ist von der Sorge um unsere Welpen die schwächeln, wir unser Möglichstes bereits getan haben und trotzdem ist kein Ende in Sicht. Wie viele schlaflose Nächte verträgt eigentlich der menschliche Organismus ohne die Notbremse zu ziehen? Der eines Züchters übermenschlich viele - Nächte voller Trauer, Sorgen, Tränen, Verzweiflung und Einsamkeit.
Das alles ist selbst gewählt, und lässt so manchen Neuzüchter schnell wieder das Handtuch werfen, der dem psychischen Druck und der Achterbahn der Emotionen nicht gewachsen ist.

Die uns anvertrauten Hunde, unsere Welpen und die Rasse pflegen, hegen und schützen wir, so gut es in unserer Macht steht. Genau in dieser Reihenfolge entscheiden wir zum Wohle
1.) unserer Hunde, die uns das Liebste sind, die einmalig sind und deren Gesundheit und Wohlergehen wir nie aufs Spiel setzen würden, nur um Welpen anzubieten.
2.) unserer Welpen, für die wir die Verantwortung übernehmen den besten Start in ein unbeschwertes Leben zu ermöglichen. Was auch bedeutet, dass wir bei der Auswahl der neuen Eltern ebenso kritisch sind.
3.) der Rasse, Entscheidungen zu treffen, die der Rasse gut tun, auch wenn das manchmal bedeutet, dass ein sehr liebgewonnener Hund nicht in die Zucht kann. Weitblick behalten und das Ziel nicht aus den Augen verlieren, auch wenn eine Niederlage große Hoffnungen und Illusionen als Scherbenhaufen hinterlässt. Jeder Verlust öffnet neue Türe und so kann es für die Rasse letztendlich sehr zum Positiven sein, wenn Pläne nicht erfolgreich sind.

Wer mit Lebewesen „arbeitet” begibt sich auf eine ungewisse Reise voller Überraschungen im Gepäck und unerwarteten Kursänderungen. Deshalb kann ein Züchter nie eine Garantie aussprechen. Worauf denn auch? auf ein Leben dass er ab dem Auszug aus dem Haus nicht mehr bestimmt und das danach unzähligen unbekannten Variablen begegnen wird.

In letzter Zeit höre ich immer öfter: Wir möchten bei Ihnen einen Welpen kaufen, wir möchten nur bei den Besten kaufen!
Es ehrt uns sehr zu den besten Züchtern gezählt zu werden, jedoch befürchten wir, dass die Erwartungen unverhältnismäßig hoch sind. Wir züchten mit viel Herz und hoffentlich mit dem nötigen Verstand, jedoch bauen wir keine Maschinen. Wir können nur mit den besten unserer Hunde eine solide Basis schaffen, garantieren können wir nichts. Was sind schon 11 oder 12 Wochen eines Lebens bei uns, das in Ihrer Obhut 12 oder 15 Jahre liegt? Die Verantwortung für das Wohlergehen Ihres Hundes übernehmen Sie selber sobald Sie unser Haus verlassen. Wir haben im Vorfeld wahrlich alles auf uns genommen - Freud und Leid!

Mit Besorgnis sehen wir die Entwicklung in der Mopszucht. Die wenigsten “züchten” noch Möpse, sondern haben sich mehr und mehr auf die Produktion von Mopswelpen verlegt, um der enormen Nachfrage auch die entsprechende “Ware” zu bieten. Händler und Vermehrer die Mopswelpen bis zur Haustür bringen oder an öffentlichen Orten übergeben, und das zu Schleuderpreisen, müssen jedem vernünftigen Menschen signalisieren: Halt Stop... hier stimmt was nicht!

Hobbyzuchten die nur mal einen Wurf machen und sich mit dem Welpengeld das Taschengeld aufbessern sind nicht weniger bedenklich. Wer kontrolliert dort die Aufzucht, wer hat die Elterntiere vor dem Einsatz untersucht und als zuchttauglich befunden? Welcher kynologische Background wurde sich vor dem ersten Wurf angeeignet? Wieviel wissen diese Hobbyzüchter über die Vorfahren ihrer Elterntiere, deren Vererbung und eventuelle Merkmale die in diesen Linien gehäuft vorkommen?

Die Antwort ist..NICHTS

Wir blicken auf jetzt, seit dem Jahr 2000, auf ein Leben mit den Möpsen und Studium der Mopszucht zurück. Wir besuchen kynologische Fortbildungen, belesen uns mit den neuesten wissenschaftlichen Studien, haben Kontakte und Austausch mit erfahrenen Mopszüchtern auf der ganzen Welt und nicht zuletzt haben wir die Unterstützung unseres Zuchtvereins.

In den letzten Jahren haben wir Möpse aus Brasilien und Schweden importiert um unsere Zucht zu bereichern. Nur ausgewählte Nachzuchten bleiben aktiv in unserem Zuchtbestand, mit kritischem Auge und scharfen Verstand schauen wir auf unsere Möpse, denn nur die Besten sind uns gut genug.
Und so werden wir auch weiterhin züchten, mit Sachverstand, ehrlich uns selbst gegenüber und immer mit dem Ziel den Welpen ein gesundes, langes und fittes Leben zu ermöglichen.

Text und Fotos Copyright by Susi Becker